Meine liebe Eintracht, meine schöne Diva vom Main, es war sehr schön dich nach so langer Zeit mal wieder zu sehen. Schön, dass du nach Leipzig gekommen bist und mich zu meinem Geburtstag besucht hast. Es tut mir deshalb besonders leid, dass ich dir gerade jetzt etwas nach so vielen gemeinsamen Jahren beichten muss.

Ich habe dich als 9-jähriger Junge kennengelernt und mich sofort in dich verliebt. Ich würde sagen, es war die Liebe auf den ersten Blick, die mich damals im Waldstadion ereilt hat. Bein, Stein, Körbel, Bindewald und Falkenmayer. Damit begann unsere Liebe. Später trug das Gefühl andere Namen wie Yeboah, Okocha oder Gaudino. Weber, Schur, Fjörtoft, Nikolov, Russ und Alex Meier – Fußballgott . Ich glaube, ich könnte ewig so weitermachen. Du hast für mehr als zwanzig Jahre eine der wichtigsten Rollen in meinem Leben gespielt.

Ich war immer stolz zu dir zu gehören und nicht zum erfolgsverwöhnten Einheitsbrei aus München oder Dortmund. Die Emotionen, die wir gemeinsam erleben durften, sind für andere sicherlich nicht zu verstehen. Die Trauer beim Abstieg, die Freude beim Aufstieg, das Chaos am letzten Spieltag und die Erlösung durch Herrn Fjörtoft. Mit Worten ist nicht zu erklären, was wir alles erlebt haben. Liebe Eintracht, du bist einfach einzigartig!

Wie du weißt, bin ich in Leipzig geboren, und die Heimat liegt mir am Herzen. Fußballerisch gab es hier nie eine wirkliche Alternative zu dir. Das hat sich jetzt jedoch geändert. Ich habe mich immer gefragt wie es für einen Fan sein muss, wenn sein Lieblingsverein auch aus der gleichen Region kommt. Ich kann jetzt sagen: Es ist auf jeden Fall um Vieles einfacher. 

Es hat sich etwas verändert in der Fußballwelt, und eine neue Schönheit ist in der Stadt. Zuerst haben wir uns nur ab und zu getroffen. Seltene Begegnungen wurden immer häufiger. Meine Sympathie für die Farben Rot und Weiß wurden immer größer. Feste wurden zusammen gefeiert – Aufstieg um Aufstieg, Pokalkracher, Relegation, 1. Liga, Vizemeister und zuletzt die Champions League.

Jetzt warst du hier in meiner Stadt. Du kamst im schönsten Schwarz und Weiß, doch mein Herz schlug nicht mehr für dich. Mein Herz schlägt jetzt in rot und weiß! Meine neue Liebe heißt Rasenballsport Leipzig. Nun ist es raus. Es tut mir leid.

Du wirst es nicht verstehen, das ist mir klar. Doch glaub’ mir, das war auch nicht einfach für mich. Das schlechte Gewissen nach zwanzig Jahren mit dir war unendlich groß. Ich danke dir für die tollen Jahre und das, was wir gemeinsam erlebt haben. Du wirst immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen. Ich wünsche dir für die Zukunft nur das Beste, meine schöne Diva vom Main.

Dein Sascha

Rasenballsport Leipzig – Ein Seitensprung fürs Leben!

PS:

So, nachdem ich jetzt endlich gebeichtet habe und mein Gewissen nun rein ist, möchte ich auch noch ein paar Zeilen zum Spiel loswerden. Die Stimmung im Stadion war sehr gut. Beide Fanlager haben sich mächtig ins Zeug gelegt, und das Spiel war spannend bis zum Schluss. In der ersten Halbzeit hatten die Helden aus der Messestadt gefühlte 80% Ballbesitz und haben leider mehrere Großchancen liegen gelassen. Erst in 28. Minute netzte Jean-Kevin Agustin zum 1:0 ein. In der 2. Halbzeit machten unsere Roten Bullen unnötig den Gegner stark und verpassten es wieder einmal den Deckel drauf zu machen. Erst in der 67. Minute fiel das 2:0 durch unseren Fußballgott Timo Werner. Die Hessen brachten ihren Fußballgott leider verletzungsbedingt nicht mit nach Leipzig. Trotzdem fiel zehn Minuten später das 2:1 durch einen alten Bekannten. Rebic drückte den Ball wuchtig über die Linie. In den letzten Minuten stand das gesamte Stadion, und die Spannung war unerträglich. Am Ende folgte Erleichterung. Nach 96 Minuten Spielzeit gewann unser RB das Spiel und ging als verdienter Sieger vom Platz.

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Offenlegung: Der Bericht konnte erst am 10.10. veröffentlicht werden und wurde im Interesse der chronologischen Reihenfolge zurückdatiert.